Pfarrei Altdorf Mariä Heimsuchung und Kuratie Pfettrach/Arth
von Veronika Steinhauser
Einen Schlussstrich unter die zweieinhalbwöchige Krippen-Ausstellung setzte die Pfarrei „Mariä Heimsuchung“. In Ergänzung dazu unternahm nun Pfarrer Peter Nußbaum eine Betrachtung von Weihnachten aus historischer Sicht. Dabei bezog sich der Theologe auf die Evangelisten Matthäus und Lukas, aber auch auf andere Quellen. Sein Fazit war, dass Weihnachten ein großes Geschenk Gottes an die Menschen gewesen und auch heute noch sei.
Die vorgenannten Evangelisten, die ihre Aufzeichnungen etwa 70 bis 100 Jahre nach der Geburt Jesus gemacht haben, schildern diese unterschiedlich, zitierte der Vortragende. Demnach spricht Lukas von einer Krippe, dagegen Matthäus von einem Haus. Aber aus beiden Schriften gehe hervor, dass Jesus in armseligen Verhältnissen geboren wurde und seine Eltern Maria und Josef waren. Peter Nußbaum erinnerte auch an die Weisen (heiligen Drei-Könige) aus dem Morgenland, den König Herodes und dessen ebenfalls recht grausamen Sohn, den römischen Kaiser Augustus (31 v. Chr. bis 14 n. Chr.) sowie an Johannes den Täufer und weitere in der Bibel genannte Personen. Ebenso informierte er über Jesus Geburts- und Wohnorte in Bethlehem und Nazareth sowie über die Flucht und Rückkehr der heiligen Familie nach und aus Ägypten.
Der Vortragende spannte einen Bogen über die vielfältigen, zumeist auf Papyrus erfolgten Aufzeichnungen. Für die Evangelisten gab es keine Archive, sondern nur Überlieferungen. Dazu kam, dass die Lebenserwartung damals nur bei etwa 40 Jahren lag und damit die Erzählungen auf zuvor gelebten Generationen beruhten. Aber alle diese Schilderungen hatten den „auferstandenen Jesus“ im Blick, der als Sohn Gottes geboren und betrachtet worden sei. Laut Peter Nußbaum hat deshalb auch Papst Benedikt von einer „gedeuteten Geschichte“ gesprochen.
Im Verlauf seiner Ausführungen erinnerte der Pfarrer daran, dass der Stammbaum von Jesus schon mit Abraham beginne. Dieser stehe für das Judentum, aber auch für andere Völker. Abraham werde daher auch als „Vater der Völker“ bezeichnet. Und eines stellte der Geistliche klar: Jesus ist nicht nur Gottes Sohn, sondern auch ganz Mensch. Dessen jungfräuliche Geburt sei auch so zu verstehen, dass Gott sich auf die Mitwirkung der Menschen eingelassen habe. Deshalb habe Papst Benedikt auch festgestellt, dass der Mensch sich nicht von selber erlösen könne und somit den tieferen Sinn der Geburt Jesus erkennen sollte.
Für die fast einstündigen Erläuterungen dankte die Pfarrgemeinderats-Sprecherin Doris Westermeier dem Referenten mit einem Präsent. Er habe die historische Geschichte aus der Zeit um Christi Geburt verständlich dargestellt, erklärte die Sprecherin.