Gstaudacher Marienkapelle ein Ort der Ruhe

von Veronika Steinhauser

Die Gstaudacher Marien-Kapelle ist ein Ort der Ruhe und Gebets, erklärte Pfarrer Dr. Josy Joseph bei der kirchlichen Feier zum 30-jährigen Bestehen dieses sakralen Baues und zum Gedenken an den Erbauer Andreas Zierer. Gerade vom Kapellen-Standort aus eröffnet sich ein weiter Blick auf das Pfettrach- und das Isar-Tal sowie bei klarem Wetter sogar bis zu den Alpen-Spitzen.

Wegen der am Samstag recht unsicheren Wetterlage wurde der vom Altdorfer Männerchor gesanglich umrahmte Jubiläums-Gottesdienst, zunächst bei der Kapelle vorgesehen, spontan in die neue Nikola-Kirche verlegt. Gleichzeitig wurde auch dem vor drei Wochen im Alter von 73 Jahren verstorbenen Erbauer der Kapelle, Andreas Zierer, gedacht. Ebenfalls wurde das fünfjährige Seelsorge-Jubiläum von Dr. Josy Joseph in der Pfarrei Altdorf gewürdigt.

Nach den Worten von Pfarrer Dr. Josy Joseph ziehen Kapellen in schönen Landschaften die Menschen, oft auch die ohne einen großen Bezug zur Kirche, zu einem stillem Verweilen an. So ist auch die Gstaudacher Marien-Kapelle nicht nur ein Ort der Ruhe und des Gebets, sondern auch ein Ort des Schauens, des weiten Horizonts und der Zuflucht in der Not des Lebens. Dabei berief sich der Geistliche auch auf Literaten und Sänger, die solche Orte in Text oder Gesang beschrieben haben.

„Die besonderen Orte und Augenblicke der geschilderten Art tun den Menschen und ihrer Seele gut“, führte der Priester weiter aus, weil jedem bewusst sein müsse, dass es „kein ewiges Leben auf dieser Erde“ gibt. Deshalb sei „das richtige Schauen eine große Gabe und ein großes Glück“, weil die Welt immer mehr verarmt und versachlicht.

„Und immer sind da Spuren Deines Lebens, die uns an Dich erinnern“. Mit diesem Satz auf dem Sterbebildchen für Andreas Zierer hat die Pfarrgemeinderats-Sprecherin Doris Westermeier an den Erbauer der Kapelle erinnert. „Wir sind dankbar, dass er vor 30 Jahren mit seinen Berufsschülern diesen sakralen Bau auf kommunalen Grund geplant und geschaffen hat“. Hierbei sei dieser Bau durch Spenden von Firmen und Privatpersonen ermöglicht worden.

Der damalige Weihbischof Wilhelm Schraml hat die Kapelle im Oktober 1992 unter großer Anteilnahme der Bevölkerung geweiht. Die Sprecherin bedauerte, dass es dem Erbauer nicht mehr vergönnt gewesen sei, an dieser Jubiläumsfeier teilnehmen zu können. Vor einem Jahr, schon sichtbar von seiner schweren Erkrankung gezeichnet, hat er selbst noch bei einem Gottesdienst vor dieser Kapelle über deren Ausführung berichtet. Und nicht vergessen ist, dass sich um den sakralen Bau seit Jahrzehnten der Gstaudacher Alt-Gastronom und heutige Kirchenpfleger Georg Huber kümmert, der sich ebenfalls der Kapelle recht verbunden fühlt.

 

Text und Fotos: Josef Sehofer

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