Pandemie hat schwierige Lage verstärkt

von Norbert Hintermeier

(Beitrag von Josef Sehofer)

„Viele Eltern haben wegen des Corona-Virus ihre Arbeit verloren“. Mit diesem Satz beschreibt die afrikanische Partnerpfarrei Garissa/Kenia die dortige Situation, die schon in normalen Zeiten recht schwierig ist. Laut der Vorsitzenden Beate Kipper des kirchlichen Vereins „Mit und für Garissa“ sind die Menschen in der Partnerpfarrei mehr denn je auf Hilfen angewiesen. Staatliche Unterstützungen gibt es dort nicht.

Laut eines vorliegenden Berichts von Bischof Joseph Alessandro, einem maltesischen Kapuziner-Paters, hat die Covid-19-Pandemie viele Programme und Aktivitäten in der Gesellschaft und im kirchlichen Bereich unterbrochen. Viele Menschen haben auf unterschiedliche Weise gelitten. Es sind Menschen an der Covid-Erkrankung verstorben, darunter der erst 45-jährige Priester John Musyoka, der seelsorgerisch und koordinierend in der „Kathedral-Gemeinde von Garissa“ wirkte. Über das Impfen äußert sich der Bischof nicht. Aber allgemein ist bekannt, dass hier in Afrika bisher kaum gegen „Corona“ geimpft werden konnte.

In seinem Bericht bedankt sich der Bischof, der 2015 anlässlich seines Heimaturlaubs die Altdorfer besucht hatte und deshalb hier bekannt ist, im Namen der Partnerpfarrei für die bisherige finanzielle Unterstützung. Damit konnte das Schulgeld für hilfsbedürftige Kinder bezahlt und notleidenden Familien geholfen werden. Im vorliegenden und sogar dokumentierten Bericht ist weiter aufgelistet, für was das Geld aus Altdorf insgesamt verwendet worden ist. Erfreulich ist, dass mit einem Euro dort in Garissa durchschnittlich etwa das 20-fache wie hier in Deutschland bewegt werden kann.

Die Sozialstruktur in der Diözese Garissa und der gleichnamigen Partnerpfarrei ist mit den Verhältnissen in Deutschland nicht vergleichbar. Viele Frauen sind alleinerziehend. Katholische Ordensschwestern kümmern sich um deren Betreuung, um zu verhindern, dass diese Frauen in noch schwierigere Lagen abgleiten. Die Männer übernehmen kaum eine familiäre Verantwortung und verdingen sich oft als Tagelöhner in den Städten.

Die Diözese Garissa und ihre Pfarreien betreiben Kinderheime, Schulen, Waisenhäuser, Krankenanstalten und Behindertenstätten. Ein Trauma ist noch immer der schreckliche Anschlag 2015 der „al-Shabaab-Milizen“ auf die dortige Universität, bei dem gezielt über hundert zumeist christliche Studenten ermordet wurden. Das Diözesan-Gebiet grenzt an das von Terror erschütterte Somalia. Und unweit davon befindet sich auch das weltweit zu den größten Flüchtlingslagern gehörende Camp mit bis zu einer halben Million Menschen.

Ein Ordenspriester im Nordosten Kenias ist mehr als nur Seelsorger. Er muss verwalten, organisieren und sich um das tagtägliche Überleben der auf Hilfe angewiesenen Menschen kümmern. Deshalb wird die Arbeit der Ordensgeistlichen und -mitglieder auch von islamischen Mitbürgern geschätzt, die gerne ihre Kinder auf katholische Schulen schicken. „Die Kirche drängt sich nicht auf, sondern vermittelt Werte“.

 

Wer Gutes tun will:

Spenden für den Verein „Für und mit Garissa“ können auf das Konto-Nummer DE 15 7435 0000 0001 2005 18 bei der Sparkasse Altdorf mit folgendem Vermerk „Garissa“ überwiesen werden.

Zurück