Heilige mehr als kirchliche Figuren

von Veronika Steinhauser

Zur Eröffnung der Ausstellung „Heilige und Selige“, terminlich passend zum „Allerheiligen-Fest“, hat die Pfarrei „Mariä Heimsuchung“ den hier bekannten Geistlichen Wolfgang Schillinger eingeladen. Der gebürtige Landshuter, heute als Pfarrer in Offenstetten seelsorgerisch wirkende Pfarrer, skizzierte vor einem interessierten Zuhörerkreis vielfältige Begriffe über Heilige und Selige und deren Leben.

In der alten Nikola-Kirche sind auf einigen großflächigen Platten viele Heiligen-Figuren unterschiedlicher Größe platziert. Zumeist handelt es sich um Leihgaben, die der für die Schau verantwortliche Mesner Jürgen Wellmann zusammengestellt hat. Beschriftungen geben nähere Hinweise über den jeweiligen Heiligen, der hier mit einer Holz- oder Steinplastik dargestellt ist. Übersichtlich sind diese Figuren dieser Schau geordnet, die bis zum 13.November an Samstagen und Sonntagen von 14 bis 17 Uhr, an Allerheiligen von 15 bis 17 Uhr sowie Mittwoch bis Freitag von 16 bis 18 Uhr kostenfrei besucht werden kann.

Seinen Vortrag eröffnete Wolfgang Schillinger mit der Frage, was die Bezeichnung „Heiliger“ bedeutet. Die vereinfachende Antwort vieler Menschen sei: „ Das ist eine in der Kirche stehende Holzfigur“. Demgegenüber sei aber der Begriff „Heiligkeit“ wesentlich mehr. Die Heiligen seien ein Vorbild im Glauben, heute auch vergleichbar mit einem Spitzensportler. Deshalb führe ein Nacheifern des Lebens eines Heiligen – oder eines Spitzensportlers – fast jeden Menschen in die Verzweiflung.

Im Verlauf seiner Ausführungen zitierte der Geistliche auch die heilige Schrift, beschrieb unterschiedliche Biographien von Heiligen und Seligen sowie deren gottesfürchtiges Leben. „Die Kirche ist eine Gemeinschaft der Heiligen“, betonte der Redner. Am Beispiel der „Mutter Teresa“ schilderte er deren Einsatz für die Ärmsten in der indischen Millionenstadt Kalkutta.

Auch heute leben in unserer Mitte durchaus Menschen, die sich für die Nächsten einsetzen. Auch sie können für uns ein Vorbild sein. Weiter schilderte der Geistliche das heute praktizierte Verfahren für einen Selig- und Heiligsprechungs-Prozeß, bevor ihm dann die Pfarrgemeinderatssprecherin Doris Westermeier ein Bux-Kranzl als Dankeschön für diesen Vortrag zur Ausstellungseröffnung überreichte.

 

Text und Bild: Josef Sehofer

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