Erster Gottesdienst von Pater Sibi Joseph

von Veronika Steinhauser

Die vor 30 Jahren errichtete Marien-Kapelle auf der Pfettrachtal-Anhöhe bei Gstaudach ist ein beliebtes Ziel von Gläubigen, von Mitbürgern mit einem persönlichen Anliegen oder von Wanderern, die dorthin nur ihre Route absolvieren . Zu „Mariä Namen“ (12.September) feierte am Montag Vikar Sibi Joseph, der am kommenden Sonntag offiziell in sein Seelsorge-Amt eingeführt wird, schon seinen ersten Gottesdienst in der Altdorfer Pfarrei gemeinsam mit Diakon Michael Weigl und bei Anwesenheit von Pfarrer Dr. Josy Joseph.

An die hundert Gläubige hatten sich, bei strahlender Abend-Sonne, eingefunden und mitgefeiert. Der Kirchenchor unter der Leitung von Rudi Gallecker umrahmte gesanglich den Gottesdienst, bei dem der neue Vikar Sibi Joseph die Bedeutung „Mariä Namen“ herausstellte. Bei der größten Bedrohung des christlichen Abendlandes im Jahre 1683, bei der die Türken vor der Stadt Wien standen, wurde diese Belagerung durch das unter dem Oberfehl des polnischen Königs stehende christliche Heer beendet. Weil das polnische Heer eine Schutzmantel-Madonna vorangetragen hat, wurde der 12.September als deren Namenstag durch den damaligen Papst ausgerufen, erklärte der Priester.

Im Anschluss an die Gottesdienstfeier schilderte Andreas Zierer chronologisch den Kapellenbau. Es war dem ehemaligen Fachlehrer sichtbar anzumerken, dass er diesen Bau 1991, also vor 30 Jahren, mit den von ihm betreuten Berufsschülern mit viel Leidenschaft begonnen und ein Jahr später abgeschlossen hat. Die Planung für die Kapelle hat der Pädagoge selbst erstellt.

Die Gemeinde hat damals das bei der vorangegangenen Flurbereinigung „übrig gebliebene“ und wirtschaftlich kaum nutzbare Restgrundstück bereitgestellt, schilderte Andreas Zierer. Die Finanzierung des Bauvorhabens erfolgte durch eine Spenden-Aktion von Altdorfer Bürgern und von einigen Baufirmen. Bereits im Juli 1991 segnete Geistlicher Rat Ludwig Riederer den Grundstein für den sakralen Bau.

Im Oktober 1992 hat Weihbischof Wilhelm Schraml die Kapelle geweiht, die mit einem dreiflügeligen Altar – nach alten Motiven bemalt und vergoldet – ausgestattet ist. Die Altar-Figuren haben die beiden Altdorfer Schnitzer beziehungsweise Bildhauer Bernhard Schraml und Stephan Baumer geschaffen. Die Errichtung der Gstaudacher Marien-Kapelle ist der Beweis, dass auch in der jetzigen Zeit noch ein sakrales Kleinod gebaut werden kann.

Die Pfarrei „Mariä Heimsuchung“ hat, wie Pfarrer Dr. Josy Joseph gegenüber unserem Berichterstatter betonte, auch die Pandemie deutlich gespürt. „Corona brachte viele Einschränkungen und Veränderungen“. Er dankte daher den vielen Menschen, die mitgeholfen haben, das kirchliche Leben das ganze Jahr hindurch aktiv mitzugestalten. Voran nannte er die Kirchenverwaltung und den Pfarrgemeinderat. Weiter listete der Geistliche viele Engagierte auf, bei denen er sich nur mit dem schlichten „Vergelt's Gott“ bedanken könne. Und zugleich sprach der Geistliche die Hoffnung aus, dass diese Aktiven ihm auch künftig beiseite stehen.

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